Geschichte St. Rupert

Burgkirchen am Wald – als „Urpfarrei“ seit ca. 800 Seelsorgemittelpunkt für ein weites Gebiet zwischen Mühldorf und Altötting

um 700

Der Legende nach hat St. Rupert auf den Mauern einer Burg die erste Kirche erbaut. Von Anfang an hat die Kirche in Burgkirchen am Wald das Patrozinium des Hl. Rupert

702 – 724

Herzog Theodobert schenkt die Orte Tüßling, Teising und Purch (Burgkirchen) an Salzburg. Quellen: Notitia Arnonis und Brevis Notitia (verfasst zwischen 790 und 798/800)(1),(2),(3),(4)

907 – 937

St. Rupert ist bereits Pfarrkirche. (3)Quelle Ostbairische Grenzmarken 1957

1130

Erste Erwähnung des Namens Burgkirchen. In einer Urkunde erhält das das Kloster Au am Inn vom Salzburger Bischof Konrad in der Pfarrei Burgkirchen Zehente bei mehreren Höfen (3),(4)

1140

Erste urkundliche Bezeugung der bereits seit dem 8. Jahrhundert bestehenden Säkularpfarrei. (3)

1196 – 1214

Pfarrer „Chonradus plebanus de Purchirchen“ tritt als Zeuge in Oberneukirchen auf (3, und SUB)

1228 - 1245

romanischer Taufstein (ein ähnlicher Taufstein steht in der Altöttinger Stiftskirche) sowie Kragsteine

1231

Die Pfarrei Burgkirchen mit der Pfarrkirche St. Rupert wird dem Kollegiatstift Altötting zugewiesen (bis 1810, (3) und BayHSA

1397

Papst Bonifaz IX. verleiht einen Ablass für die Beihilfe und zum Bau der der schadhaften Kirche (3)

ca. 1400 - 1513

Umbau und Bau der spätgotischen Kirche.

1406

Eine Urkunde von 1406 nennt den Kirchenpatron: „zu dem lieben heiligen sand Ruebrecht in Purkhirchen“  (BayHSA)

1479

Verkauf des „Laiben“ zu Uttling in Flossinger Pfarr und Mermosner Gericht zur „Gewinnung von Mitteln zum Kirchenbau“ des Gotteshauses „sand Rueprechts zu Burkhirchen“ (Urkunde BayHSA)

1484

Ablass - Urkunde von Bischof Georg vom Chiemsee. Datum 1484 auch auf dem Chorbogen der Kirche aufgeführt. Kirche bereits durch Bischof Georg vom Chiemsee eingeweiht . 1484 gilt auch als Datum für die Innenbemalung der Kirche.

(Urkunde BayHSA)

1513

Am 12.April 1513 weiht Bischof Bertold Pürstinger vom Chiemsee die Kirche komplett ein.

1 Altar zu Ehren des hl. Sebastian und Leonhard und ein Altar zu Ehren des hl. Johann B. und Kolomann (Martini). Mit Ausnahme des Hl. Sebastian am Hochaltar finden sich diese Heiligen heute nicht mehr in der Kirche und dürften dem Umbau im Barock zum Opfergefallen sein.

Urkunde: Erzdiözese Salzburg

1507

Wilhelm Kranperger gründet die Allerseelenbruderschaft zu Burgkirchen

1655

Der rechte Seitenaltar dürfte unter Pfarrer Augustin Schwarzhuber entstanden sein. Altarbild von Meister Johann Paul Vogel. Die Figur des Hl Augustinus wird als Hinweis auf den Stifter gedeutet.

1739 – 1759

Der aus Böhmen stammende Pfarrer Ignatius Ossendorfer hat den Umbau im Stile des Barock bzw. Rokoko durchgeführt und den Umbau weitgehend mit eigenem Geld finanziert. Hochaltar, Tabernakel und Kanzel werden dem bekannten Bildhauer Jorhan der Ältere zugeschrieben. Aktuell wird auch der Barockbildhauer Johann Georg Itzlfeldner aus Tittmonig als Künstler diskutiert. Das Hochaltarbild wurde 1760 vom Münchner Hofmaler Josef Weiß gemalt. Der Kreuzweg, die Beichtstühle, das Missionskreuz sowie die „Xaverikapelle“ wurden ebenfalls in der Zeit von Ossendorfer errichtet, der 1759 verarmt starb (Grabstein links im Presbyterium)

1743

Mit Erlaubnis des Konsistoriums zu Salzburg vom 17. Mai 1743 wurde der Friedhof in Heiligenstatt benediziert. Der Friedhof in Burgkirchen war wegen zahlreicher Todesfälle zu klein geworden.

1770

Eine Steinstiege nach Burgkirchen wird errichtet. 1929 wurde die schadhafte Steintreppe durch eine Granittreppe ersetzt.

1810

Burgkirchen am Wald wird nach der Säkularisation wieder selbstständige Pfarrei

1814 und 1822

Salzburg kommt 1814 durch den Pariser Frieden mit dem Innviertel zu Österreich.  Das Dekanat Neuötting mit Burgkirchen am Wald wird laut Bulle von Papst Pius XII. am 8. Dez. 1822 dem Bistum Passau zugewiesen.

1829

Am 27. Juli 1829 großer Schaden wegen Hagel. 1830 erster Bittgang nach Dorfen

1844

Am 19. Oktober 1844 brannte der Pfarrhof und der Turmhelm durch Blitzschlag nieder. Auch ein großer Teil des Pfarrarchivs ist verbrannt.

1874

Zettler – München liefert für die Pfarrkirche 3 gemalte Chorfenster für 2100 fl. Laut Knoll wird die Kirche innen renoviert und der „schöne alte Kreuzweg“ wohl der Barocke der heute wieder in der Kirche ist, „durch einen neuen, aber nicht ebenbürtigen ersetzt“.

1880

Sturm reißt Turmkreuz herab. Wiedererrichtung nach Reparatur und Vergoldung am 7. Juni 1881.

1890

Große Reparatur am Kirchendach (2000 M)

1895

Vollständige Renovierung der Pfarrkirche (7000 M).

1903

Am Pfingstsonntag erhält die Pfarrkirche ein neues Geläut aus der Gießerei  Hahn/Landshut

1942

Die drei großen Glocken werden für Kriegszwecke abgeholt und kehren nicht wieder zurück

1949

Große Freude über drei neue Glocken von der Gießerei Perner/Passau

1959

unter Pfarrer Falter der 1961 stirbt, wird der Ökonomiehof aufgegeben

1961

Abriss durch Sprengung des alten Pfarrhofs

1961-1963

Errichtung des neuen Pfarrhofs, des Leichenhauses sowie Erweiterung des Friedhofs nach Süden und Osten sowie Errichtung des neuen Parkplatzes

1973

Brand des Kirchturms nach Blitzeinschlag

1985

24. November Einweihung des neuen Friedhofs

1987 bis 1988

Letzte große Kirchenrenovierung. Altareinweihung am 26. Juni 1988 durch Bischof Anton Hofmann

1990

Am 5. August hält Erzbischof Dr. Georg Eder einen Pontifikalgottesdienst und übergibt eine Reliquie des Heiligen Rupert für den Volksaltar

2008

Errichtung einer zentralen Hackschnitzelanlage zur Beheizung der Pfarrkirche sowie des Pfarrhofs, des Pfarrheims und des Leichenhauses mittels Fernwärme

2010

Abriss des alten Pfarrsaals St. Rupert

2011

Gründung des neuen Pfarrverbands Unterneukirchen, zu dem auch Burgkirchen am Wald gehört

2012

13. Mai Einweihung des neuen Pfarrheims St. Rupert durch Bischof Wilhelm Schraml

2013

500jähriges Weihejubiläum der spätgotischen Fassung der Pfarrkirche mit Jubiläumsausstellung, großem Kirchenkonzert im Rahmen des Musiksommers zwischen Inn und Salzach sowie Pontifikalgottesdienst mit dem Salzburger Bischof Alois Kothgasser


Quellenverzeichnis:

(1)    Notitia Arnonis

(2)    Brevis Notitiae

(3)    Ostbairische Grenzmarken 1957

(4)    Pfarrarchiv Ludwig Auer